SCHULZE-NETZ.FOTOGRAFIE
WELTEN & BLICKE von JENS SCHULZE Berlin


  

Am 8. Mai Jahr 1967 in Dresden mitten im Sozialismus geboren, Schulzeit ab 1973 an der POS „Georg Wolff“ und ab 1980 Spezialschule für Mathematik und Physik „Martin Andersen Nexö“, hier 1985 Abitur am Schillerplatz. Fünf Jahre quer durch die Stadt vom Wilden Mann zum Schillerplatz mit Linie 6, hat wohl mein späteres Verhältnis zu Schienen vorgeprägt. Mitte bis Ende der achtziger Jahre Studium an der Offiziershochschule „Franz Mehring“, der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung in Kamenz, Abschluss als Diplomingenieur für Elektrotechnik/Elektronik und Berufsoffizier einer Volksarmee. Ein kurzes Zwischenspiel verschlug mich in den Harz, Athenstedt bei Halberstadt mit Blick auf den Brocken und seine Antennen.

1990 unfreiwillig im Kapitalismus gelandet, zwangsläufig bewusst den Beruf gewechselt. Die Stadt hatte ich bereits zuvor hinter mir gelassen, die kleinbürgerliche Atmosphäre in der sächsischen Stadt, die sich selber als Mittelpunkt der Kultur und in absoluter Überhöhung als Elbflorenz sah, jedoch bis in die Gegenwart nichts aus der eigenen Rolle im Faschismus gelernt hat, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nur gegen Berlin tauschen. Im noch geteilten Berlin gab es im Januar 1990 Bedarf an Elektroingenieuren bei der Deutschen Reichsbahn, im Oberbauwerk Köpenick, später Deutsche Bahn AG und nach Schließung aller großen Werken aus Volkseigentum folgten Bauakademie in Berlin und ab Dezember 1995 Arbeit in einem privaten Ingenieurbüro als Planer für Verkehrsbau Bahn, wo ich noch heute tätig bin.

Ich habe bereits ab der frühen Schulzeit nebenbei Malerei, Grafik, Druck und Fotografie betrieben, stets verbunden mit aktiver politischer Arbeit in unterschiedlichen Gruppen und Organisationen in Dresden und Berlin. Im Mittelpunkt meiner politischen und kulturellen Tätigkeit stehen der Mensch und die ihn umgebende Gesellschaft, Antifaschismus und Internationalismus spielen eine entscheidende Rolle in diesem Geschehen. Daran wird sich auch im steigenden Alter nichts ändern.

Ob in der Arbeiterfotografie, der R-Mediabase, der Tageszeitung Junge Welt oder der Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus, aus der Verlagsgenossenschaft 8. Mai, soziale Inhalte brauchen auch objektive Abbilder der jeweiligen Momente.